Die ehrgeizige Vision von Folke Köbberling und Martin Kaltwasser gilt einer neuen Verkehrspolitik für das 21. Jahrhundert. Sie soll mit den Mitteln der Kunst auf den Weg gebracht werden. Zu diesem Zweck lassen die Künstler nach eigenem Entwurf einen Radwegeknotenpunkt in Form eines Autobahnkleeblatts bauen. Ihr »Fahrradbahnkreuz« verfügt über eine Brücke, direkte Rampen und kreisrund geschwungene indirekte Verbindungsrampen, separate Fahrbahnen und Verkehrsschilder. Das »Kleeblatt« ist ausschließlich für karbonfreie Fahrzeuge vorgesehen. Fahrräder sollen es nutzen, sogenannte e-Bikes, Trend-Räder mit Elektrounterstützung, Liegeräder, Inline-Skates, Skateboarder, Kinderwagen und selbstverständlich auch alle Spaziergänger.
Der Standort in Nordhorn wurde mit Bedacht gewählt. Am viel befahrenen Kreuzungspunkt bei der Reiterbrücke treffen Radwege aus vier Himmelsrichtungen zusammen. Die zentrale Grafschafter »Vechtetalroute« kreuzt die Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Oorde. Täglich nutzen Schüler, Pendler, Touristen, Flaneure und Freizeitfahrer dieses Wegestück. Das »Fahrradbahnkreuz« liegt wie eine Gelenkstelle am Übergang von der Stadt in die Landschaft und bietet einen famosen Einstieg von der Skulpturenroute kunstwegen in das raumsichten-Gebiet.
Das »Fahrradbahnkreuz« fände beste bauliche Voraussetzungen für eine maßvolle Erweiterung der zwei vorhandenen Radwege. Durch die Aufböschung für die Reiterbrücke wäre bereits eine ausreichende Höhendifferenz zwischen Wasserkante und Fahrbahn vorhanden. Ohne nennenswerten Landverbrauch erfolgten der Umbau und die Aufwertung des Geländes zu einer Skulptur. Form und Material, Einschnitt und Überbrückung, Ausstattung und Beschilderung würden dem Maßstab des Radfahrens so angepasst, dass sich das »Fahrradbahnkreuz« mit elegantem Schwung in die Landschaft einfügen würde.
Die Künstler errichten ein Modell der Gesamtanlage. Die Stadt Nordhorn greift ihre Idee auf und beabsichtigt die Kreuzung zu einem Radweg mit zwei seitlichen Zufahrtsrampen auszubauen. Der Bau des aufwendigen Kunstwerks ist noch Zukunftsmusik.
Vita und Werk auf ihrer Website www.koebberlingkaltwasser.de