2014

Der deutsche Künstler Jannis Marwitz (*1985 in Nürnberg), der seit 2013 in Amsterdam lebt, ist der Ruisdael- Stipendiat 2014. Das Ruisdael-Stipendium ist ein Ausstellungsprojekt für junge Künstler, das dem kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den Niederlanden gewidmet ist. Es entstand in Zusammenhang mit dem Werk „Residual“ von Willem de Rooij für das Skulpturenprojekt kunstwegen/raumsichten im Jahr 2012 auf der Burg Bentheim.

Jannis Marwitz gehört einer jungen Generation von Künstlern an, die in ihrer Malerei ganz bewusst die im 20. Jahrhundert gezogenen Grenzen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit in Frage stellen. Es ist eine sehr gegenwärtige Malerei, die aber zugleich Zweifel am Leitbild eines permanenten Fortschritts künstlerischer Formen und des klaren Zeitbezuges erkennen lässt. In den Werken von Jannis Marwitz zeigt sich diese Zeitlosigkeit in einer facettenreichen Mischung von Stilen, Motiven und Bezügen zu anderen Genres, wie etwa dem Film. Zudem bezieht der Künstler in seinen Präsentationen immer wieder die räumlichen Gegebenheiten mit ein, indem er die klassische Positionierung des Bildes an der Wand mit weiteren Perspektiven ergäa?nzt, von der zusätzlichen spiegelnden Schicht bis zur dreidimensionalen Installation.

In den Räumen des ehemaligen Marstallgebäudes der Burg Bentheim, die 2012 aus Anlass des Projektes von Willem de Rooij umfassend saniert wurden, zeigt Jannis Marwitz nun zwei Serien von neuen Malereien, die auf sehr unterschiedliche Weise den Gedanken der fließenden Raumfolge anschaulich machen. Abstrakte Bilder auf grobem Leinenstoff entwickeln ihre Tiefe aus den Schichtungen des malerischen Prozesses und aus den Widerständen des Materials. Durch eine abschließend aufgelegte Glasplatte nehmen die Bilder reflektierend Teile des umgebenden Raumes auf. Daneben erscheint eine Reihe figürlicher Motive, in denen sich räumliche Andeutungen hauptsächlich auf der Ebene der bildlichen Darstellung entwickeln. Masken, aus denen Wasser zu strömen scheint, erinnern an Brunnen und rufen damit eine architektonische Formensprache auf. So gelingt es Jannis Marwitz überzeugend, Kräfte sichtbar zu machen, die seit jeher in der Malerei miteinander streiten, zwischen Materialität des Werkes und virtueller Darstellung, sowie zwischen Fläche und Raum.

Eröffnung: Sonntag, 3. August 2014, 14 Uhr Dauer: 3. August bis 2. November 2014

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Biografie Jannis Marwitz

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